Traditionell wird der Schlussstrich unter die Jahresbilanz auf der alljährlichen Generalversammlung gezogen, und auch für 2013 gab es gute Zahlen zu vermelden. Den Bericht zum abgelaufenen Geschäftsjahr legten Vorstand und Aufsichtsrat der Bank am Dienstagabend auf der Generalversammlung im Saal von Haus Epping vor den Mitgliedern ab. Etwa 200 Mitglieder und Gäste konnte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Jan-Bernd Seier, in der gut besetzten Versammlungsstätte begrüßen.
Volksbank Raesfeld weiterhin auf Wachstumskurs
7,75 Prozent Dividende für die 2.860 Mitglieder

Vorstandsmitglied Marcus Feldhaar legte durchweg gute Zahlen zu einem erfolgreichen Jahr der Bank vor, als er den Mitgliedern seinen Bericht erstattete. Kundeneinlagen, Kundenkredite und Bilanzsumme zeigten überdurchschnittliche Zuwachsraten. Die Bilanzsumme als Indikator des Wachstums einer Bank betrug bei einer Steigerung von 3 Prozent per Jahresultimo 120 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen auf der Passivseite wuchsen trotz anhaltender Niedrigzinsphase um ebenfalls 4 Prozent, die Kundengelder summierten sich auf 81 Mio. Euro. “Gute Beratungen unserer Mitglieder und Kunden durch unsere langjährigen und erfahrenen Berater“ nannte Feldhaar als Grund für diesen Anstieg. 75 Mio. Euro Kundenkredite, das ist eine Steigerung um 5 Prozent zum Vorjahr, waren zum Bilanzstichtag an Kunden ausgegeben. Insgesamt sorgten 257 Kreditanträge für ein bewilligtes Neukreditvolumen von 22 Mio. Euro. Die größten Abnehmer dieses Neukreditvolumens stellten die Arbeitnehmer, Angestellten und Beamten dar, gefolgt von den Dienstleistungsunternehmen sowie Mittelstand, Handwerk und Energieerzeugung als dritte Gruppe. Aber auch die Landwirte stellten 2013 erneut eine große und wichtige Kreditnehmergruppe in der Volksbank Raesfeld.

Der Ergebnisverwendungsvorschlag, den der Vorstand der Generalversammlung unterbreitete, sah neben Einstellungen in die Rücklagen eine Dividendenausschüttung in Höhe von erneut 7,75 Prozent auf die Geschäftsguthaben vor. Feldhaar hob in seiner Rede hervor, dass die Bank damit das Vertrauen der Mitglieder honorieren und diese am Geschäftserfolg teilhaben lassen möchte. Dieser Vorschlag fand die ungeteilte Zustimmung der Mitglieder. Sie entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat nach ihren Berichten.
Zugelegt hat auch die Mitgliederzahl: Das genossenschaftliche Modell hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 90 Kunden überzeugt, auch Mitglied ihrer Bank zu werden. Insgesamt verzeichnete die Volksbank Raesfeld per Jahresende 2.860 Anteilseigner. „Mehr als jeder dritte Raesfelder ist Mitglied unserer Bank“, stellte Feldhaar dazu fest.
Ein jährlich wiederkehrender Tagesordnungspunkt sieht Wahlen für den Aufsichtsrat vor. Das in diesem Jahr turnusmäßig ausscheidende Aufsichtsratsmitglied Michael Buhla wurde von der Versammlung per Wiederwahl bestätigt.
Vor dem Bericht seines Kollegen Marcus Feldhaar hatte der Vorstandsvorsitzende der Bank, Oliver Cichowski, die Förderbilanz der Volksbank Raesfeld vorgestellt. Er berichtete von 38.000 Euro, die die Volksbank Raesfeld als Förderung in die Region ausgeschüttet hat. „Die Genossenschaftsbanken in Deutschland verstehen sich als Unternehmensbürger, die Verantwortung übernehmen und Teil der örtlichen Infrastruktur sind“, begründete Cichowski dieses freiwillige Engagement. Wichtig ist der Bank dabei die Unterstützung für Kinder und Jugendliche. Dementsprechend machte 2013 die Förderung von Schulprojekten einen großen Teil der Spendengelder aus. So konnten sich die Schüler der Alexanderschule über eine Notebookstation und die Durchführung des Bewerbertrainings und die Schüler der Sebastianschule über einen großen Zuschuss für den neuen Schulhofspielplatz freuen. Daneben konnte sich der Förderverein der Grundschule auf die Unterstützung für die Theater-AG, die Schach-AG und die Kunstprojektwoche verlassen. Aber auch für Sport-, Freizeit- und Kulturprojekte hatte die Volksbank ein offenes Ohr. Ob es um eine neue Hochsprunganlage für den TSV, neue Netze für die Volleyballgemeinschaft oder den Raesfelder Volkslauf geht, die Organisatoren und Verantwortlichen konnten auf die Hilfe der Bank zählen. Bei der Gründung der Bürgerstiftung Raesfeld-Erle-Homer ließ es sich die Volksbank Raesfeld zu guter Letzt nicht nehmen, zu den Gründungsstiftern zu gehören und eine Stiftungseinlage zu leisten.

Viele Mitglieder haben die Geschicke der Bank bereits über einen beachtlichen Zeitraum persönlich begleitet. Daher ist es gute Tradition, die Jubilare zu Beginn der Versammlung zu ehren und ihnen für ihre langjährige Treue als Miteigentümer der Bank zu danken. Cichowski spannte in seiner Dankesrede zwei Monate nach dem vierten Titelgewinn den Bogen von 1954 über 1974 bis heute. Alles erfolgreiche Jahre, in denen die deutsche Fußball-Elf den Weltmeistertitel einstreichen konnte und die Volksbank viele Mitglieder neu in ihren Reihen begrüßen durfte.
Auf 60 Jahre Mitgliedschaft und somit einen Beitritt im Jahr 1954 kann Johannes Euting zurückblicken. 50 Jahre sind Josef Kock, Olaf Brandt, Irmgard Schroer, die Firma Seier GmbH & Co. KG, Karl Nattefort, Karl-Heinz Seier, Karl-Heinz Ronau, Anna Maria Beyer, Margret Hidding, Gisela Knoop, Hans Müller, Paul Nattefort, Maria Wachtmeister, Hermann Bonhoff, Herbert Heßling und Paul Flück Teilhaber der Bank. Vor 40 Jahren erwarben die Firma Theo Nießing GmbH, Franz-Josef Nießing, Doris Mattenklotz, Ludger Rottbeck, Werner Henneböhl, Ulrich Mattenklotz, Peter Nicola, Günter Burghardt, Johannes Hinzelmann, Heinz Höyng, Alfons Schmidtkamp, Hans-Peter Ludwig, Hubert Epping und Erich Hinzelmann die Mitgliedschaft. Vom Vorstand sowie vom Aufsichtsratsvorsitzenden bekamen sie als Dank und Anerkennung eine Urkunde sowie einen Korb mit typisch münsterländischen Präsenten überreicht.

Im letzten Jahr bereits angekündigt, berichtete Vorstandsvorsitzender Oliver Cichowski der Versammlung, dass die Planungen für den Brückenschlag ins bankeigene Nachbargebäude, seit dem Kauf im Jahre 2006 auch als „GENO-Haus“ bekannt, in vollem Gange sind. Im nächsten Jahr werden Bank- und Nachbargebäude mit einer Brücke verbunden, um dort im ersten Obergeschoss den durch das Wachstum der Bank entstandenen Platzbedarf zu decken.
Nach dem traditionellen Abendessen trat der Kabarettist Christoph Brüske vor die Versammlung. Brüske nahm sich zu Beginn humoristisch der aktuellen Politik an. Er stellte die Wirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland ebenso in Frage wie die demokratischen Strukturen bei der FIFA, eindrucksvoll demonstriert an der WM-Vergabe an Katar. Brüske führte den Zuhörern schon mal vor Augen, wie wir im Advent 2022 „Rudelgucken statt Rodeln gucken“ betreiben zwischen Adventsmarktbuden mit Glühwein in der Hand und schwarz-rot-goldener Zipfelmütze auf dem Kopf. Beim Thema Mobilität nahm der Kabarettist sich die E-Bike-Fahrer ebenso zur Brust wie die Fahrer von Geländewagen, neudeutsch SUV. „Da haben Ihnen die Marketingstrategen mit Sports-Utility-Vehicle ein neues Modewort vorgesetzt, gemeint waren aber die drei Kostentreiber für diese Autos: Sprit, Unterhalt, Versicherung.“ Zudem wissen die Mitglieder und Gäste der Generalversammlung nun, wie der Facebook-Auftritt von Jesus aussähe, wenn er denn heute leben würde. Zum Schluss verabschiedete sich der sehr gut auf seinen Auftritt in Raesfeld vorbereitete Brüske mit einer musikalischen Hommage über Raesfeld von seinem Publikum, bei dem kaum ein Auge trocken blieb. Neben Improvisationstalent bewies er dabei seine fundierte musikalische Ausbildung. In der Zugabe verriet er dann zu guter Letzt noch, was passieren muss, damit Männer sich für ein Mettbrötchen mehr interessieren als für eine Frau.

